Natürlich kriegt unser neues Zuhause auch einen Anstrich verpasst. An dieser Stelle werden bald Bilder mehr als 1000 Worte sagen. Wem’s gefällt…

Lobend zu erwähnen ist allerdings, dass der Bauleiter selbst auf die Idee gekommen ist, an den dunkel gestrichenen Flächen doppeltes Gewebe einzuarbeiten. Diese Stellen werden auf der Südseite brutzelig warm und dehnen sich entsprechend aus. Ohne doppeltes Gewebe würde hier auf Dauer ein Schaden des Außenputz entstehen.

Aber auch hier geht mal wieder nichts reibungslos vonstatten; bespricht man sich vor Ort mit dem Pützer noch über die Fassadengestaltung, hat er es bei der Umsetzung schon wieder vergessen. Mit dem hinzunehmenden Ergebnis, dass wir nun die "Reparaturstellen" am Putz auf Dauer sehen werden. Und auch der mit dem Geschäftsführer der W.u.B. Troisdorf vereinbarte 2mm-Scheibenputz wird dann einfach mal mit 3mm aufgetragen. Antwort des italienischen Putzer vor Ort: "Siehta bessa aus." .... Ähhhh....nö!?!

Schlussendlich haben wir dann einen kompetenten Maler mit dem Streichen der Fassade beauftragt. Dies war zwar so nicht eingeplant aber auf diese Weise kann man die Anschlüsse noch etwas kaschieren. Die von der W.u.B. Troisdorf für ca. 1950 Euro (überteuert) angebotene Egalisation der Fassade ist nicht zu empfehlen. Schon gar nicht, wenn es die italienischen Pützer auftragen - und sie tun es. Die Egalisation besteht zudem bei der W.u.B. Troisdorf lediglich aus einem (1!) Anstrich. Das sieht anfänglich ausreichen gut aus aber spätestens nach 6-12 Monaten wird man die Farbansätze deutlich sehen. Das erklärt auch die staunenden Blicke des Pützers als er unseren Maler antraf. Hier die Kommunikation:

"Was mache du da?"

Der Kölsche Maler:

"Ja, Streichen - nach watt sieht datt dann us Jung?!"

"Abba, du haste das schon gemakt die Tage?"

"Ja sischa datt. Da muss ever mehrmals Farbe drupp. Sonst sieht man datt doch, Jung."

"Jetzt ich wissen, warum immer Reklamation, Reklamation, Reklamation."

Man lernt halt nie aus....

Der Gesamteklat ist noch nicht ganz ausgestanden. Die Ratenzahlung für das Gewerk "Außenputz" haben wir auf Anraten unseres Bauanwaltes noch nicht beglichen. Begründung: In Sachen Außenputz wurde so ziemlich gar nichts entsprechend der (wenn auch mündlichen) Absprachen umgesetzt, so dass dies für uns als "nicht erfüllt" angesehen wird. Noch warten wir auf einen Regelungsvorschlag...

Erstes Angebot, sich zur Hälfte am Endanstrich zu beteiligen, haben wir abgelehnt. Wir wollen es zwar nicht zur Eskalation bringen aber bei einem Kostenpunkt von ca. 12.000 Euro möchte man schon annähernd das haben, was bestellt wurde. Ich kaufe ja auch kein rotes Metallicauto, wenn ich ein rotes mattes will, nur weil es auch ein rotes Auto ist.

Und hier der Witz an der Sache: Auf die Frage, was wir für das Streichen der Fassade (3fach inkl. farbliche Absetzungen) bezahlt haben und wir 2800 Euro sagten, lachte er nur und sagte "ach, maximal 1500 Euro". Wo ist jetzt der Witz? Nunja, W.u.B Troisdorf verlangt wie gesagt für einen (1) Egalisationsanstrich (besteht aus verdünnter Fassadenfarbe) 1450 Euro!!!

Zum Thema "Egalisationsanstrich" könnt ihr auch noch bei unseren Tipps informieren.

Unter dem Strich haben wir jedoch die Erfahrung gemacht, dass zumindest mit dem Geschäftsführer eine einvernehmliche Lösung möglich ist. Wir werden sehen, ob es auch in diesem Punkt bejaht werden kann.....(Nachtrag: die einvernehmliche Lösung steht noch aus.....)

Wir müssen einfach noch was hinterherschieben:

Ereilt mich doch kürzlich eine Email der Außenpützer mit folgendem Inhalt:

[...] Sehr geehrter Herr G.,
erstmal vielen dank für die Bewertung im Bautagebuch, sowohl für die GUTE (Innenputz) als auch für
die SCHLECHTE (Außenputz).
Zu den Außenputzarbeiten ist folgendes zu
sagen:
1.   Die Ausführungsarbeiten für das Gewerk Putzarbeiten werden nach der Anerkannten Regel der Technik ausgeführt, hier beziehe ich mich explizit auf den Egalisationanstrich (im Anhang ein Merkblatt zu den Egalisationsanstrich der Fa. Knauf), der nicht statt fand.Sie müssen jedoch zwischen Hausanstrich (Silikatfarbe) und Egalisationsanstrich (Dispersion) unterscheiden.Was Sie von ihrem Maler erhalten haben ist ein Hausanstrich. Dieser enthält im NORMALLFALL 3  Anstriche. Also kann ich Ihre Beschwerde im Bautagebuch, bezüglich dem Ega.-anstrich nicht nachvollziehen, darüber hinaus wird der Ega.-anstrich im NORMALFALL auch von den Pützer aufgetragen ansonsten
könnte der Pützer von der Gewährleistung entzogen werden, nur als kleiner Tipp. [...]

Hier dann meine Antwort:

[...]Sehr geehrter Herr Azzarito,

herzlichen Dank für Ihre Nachricht, ich muss ihnen jedoch widersprechen; fachlich, als auch inhaltlich:

1. ich weiß nicht, was die Ausführung des Putzes nach den allgemein Anerkannten Regeln der Technik mit einem Egalisationsanstrich zu tun hat?!? Der Putz ansich wurde gut aufgetragen und sie finden im Blog auch diesbezüglich keine Kritik. Das hier die falsche Körnung aufgetragen wurde, haben nicht sie "verbockt", sondern die WuB. Ihre Aussage vor Ort, dass "dies aber doch auch gut aussehe", ist jedoch völlig deplatziert. Das sie einen Egalisationsanstrich als Dispersonsanstrich bezeichnen ist fachlich schon schlichtweg falsch. Ein Egalisationsanstrich besteht entweder aus modifizierten Dispersionen, Dispersionssilikatfarben oder Siliconharzfarben. Wichtig ist nur, dass der sd-Wert Wasserdampfdiffusionswiderstand) bei diesen Produkten in der Regel kleiner als 0,1 Meter sein sollte.

Das sie auf ein Datenblatt von der Firma Knauf verweisen, obwohl sie einen Putz der Firma weber aufgebracht haben, spricht für sich - ein etwaiger Anstrich sollte insbesondere bei einem einfachen Egalistationsanstrich auf den Putz abgestimmt sein. Dies ist regelmäßig durch die Verwendung von Produkten des gleichen Herstellers gegeben. Da ich bei einer Fachfirma [...]  gearbeitet habe, kann ich Ihnen jedoch entgegen aussagekräftiger Werbezusagen von Herstellern verraten, dass ein einmaliger Egalisationsanstrich keinesfalls genügt, um einen ausreichenden Schutz der Fassadenoberfläche zu erzielen. Die fachgerechte Ausführung von Anstrichen auf nicht eingefärbten Putzen, bestehend aus Grund-, Vor- und Deckanstrich, sichert die Beständigkeit innerhalb der Gewährleistungsfrist, da Probleme wegen zu geringer Schichtdicke und Applikationsfehlstellen ausgeschlossen sind. Die Gefahren unterschiedlicher Feuchtigkeitsaufnahme mit der Folge von Verfärbungen durch ungleichmäßige Kalkausblühung und alkalisch bedingte Pigmentzerstörungen werden praktisch ausgeschlossen. Das auch zum Thema "...darüber hinaus wird der Ega.-anstrich im NORMALFALL auch von den Pützer aufgetragen ansonsten könnte der Pützer von der Gewährleistung entzogen werden, nur als kleiner Tipp."

Im Übrigen nicht nur die Fachmeinung einer Herstellerfirma, sondern auch die Meinung von Robert Kussauer - öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Maler- und Lackiererhandwerk und für Schimmelpilzproblematik.

Ein einmaliger Egalisationsanstrich birgt auch immer die Gefahr, dass nach relativ kurzer Zeit Schattierung auf der Fassadenfläche zu sehen sind. Das wiederum führt zu Reklamationen. Genau dieser Umstand war Gesprächsthema zwischen ihrem Vater und dem Maler. Das zum Thema Gewährleistung - nur als kleiner Tipp.

Davon abgesehen haben wir einen 3fachen Anstrich vornehmen lassen, um ihre Anschlussstellen zu kaschieren. Denn ein Egalisationsanstrich kann keinesfalls Strukturunterschiede ausgleichen. Steht selbst in ihrem Knauf-Blatt. [...]

Als Abschluss zitiere ich von der Homepage

Aber immerhin; lt. Homepage gibt es die Firma Azzarito-Putz schon seit 1888. Hammer. Nur findet man erstaunlicher Weise auf der Referenzseite unter dem Satz: "Viele zufriedene Kunden vertrauen auf company" kein einziges Objekt.