Wer die Wahl hat - hat die Qual...

Wie schon gesagt; die "Grundausstattung" einer Auswahl der verschiedensten Hausanbietern, haben wir in unserer XXL-Tüte im wahrsten Sinne des Wortes nach Hause geschleppt. Sicherlich ein guter erster Schritt, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Unwillkürlich entstehen im Kopf "Traumvorstellungen" vom zukünftigen Heim. Zweigeschossig? Klar! Wintergarten? Bau ran, datt Ding! Kamin? blöde Frage! Welche Größe? Was hat das denn hier? 160? Ja, dass muss schon sein! ..... Das kostet dann in der Ausbauvariante XY Euro!! Wie bitte? Ich wollte keine Stadt bauen, sondern EIN Haus.


Schnell bekommt man Schluckauf und das ist auch gut so. Es wird klar, es ist der falsche Weg, von dem auszugehen, was man gerne haben wollen würde, sondern es macht Sinn, erst einmal seinen Finanzrahmen abzustecken. Wieviel man denn nun von seinem festgelegten Finanzrahmen für sein Grundstück veranschlagt und was dann für den reinen Hausbau übrig bleibt, hängt schlußendlich vom Bauort ab - wie schon bei der Grundstückssuche beschrieben. Ein kleiner Tipp an dieser Stelle: nicht ein Grundstück für ein bestimmtes Haus suchen, sondern ein Haus für das bereits vorhandene Topgrundstück. Häuser gibt es wie Sand am Meer - wirklich gute Grundstücke sind eher die Rarität. Und den Grundstücksservice der Anbieter kann man sowieso vergessen.


Die selbsternannte Luxusklasse - der Mittelstand - der Grabbeltisch

Auch wenn diese Beschreibung nicht von uns, sondern von einem "Hausbauberater" stammt, wollen wir diese natüüüüüüürlich nicht bestätigen. Bewußt aus zwei Gründen: 1. wir sind keine TüV-Gutachter und haben keine Lust auf eine Verleumdungsklage, und 2. wissen wir, dass diejenigen, die sich für den einen oder anderen Anbieter entschieden haben, diesen zumeist als das "Gelbe vom Ei" bezeichnen. Wir wollen diese Entscheidung in keinster Weise madig machen. ABER: wenn eine Mutterfirma, nennen wir sie mal XY Haus GmbH, mit drei verschiedenen Hausanbieterfirmierung an den Start geht (O***, a*** und m*** - Sternchen ersetzen nicht die Anzahl der Buchstaben), wirft dies zumindest bei uns große "?" auf. Der Preisvergleich zeigt schnell, dass hier 3 verschiedene Käuferschichten angesprochen werden. Jedes dieser Häuser hat seine Berechtigung und es sollte jeder für sich selber beurteilen, was ihm wichtig ist; ein geschenkter Vespa-Roller, wenn man ein Haus baut? Oder dann doch lieber ein Dachstuhl der auch in 5 Jahren noch die gleiche Form hat? Seltsam ist auch, dass diese Firmen massiv bei der beschriebenen "Grundstückssuche" hervortreten und so Kunden ködern - anders kann man es nicht nennen.


Eines muss sich jeder bewußt machen; ein qualitätiv gutes Haus kostet auch eine gewisse Summe. Sieht das Angebot zu verlockend aus, sollten die Alarmglocken läuten, denn der Anbieter kann sich nur in einer Sache von der Konkurrenz absetzen; in dem er minderwertigere Materialien verwendet, Bauteile im Ausland (qualitätiv fragwürdig) herstellt oder Handwerker anstellt, die unter der Mindestlohngrenze arbeiten. Informiert man sich, so stellt man schnell fest, dass sogenannte "versteckte Kosten" das "Schnäppchenhaus" schnell zu einem Fass ohne Boden werden lassen. Folgekosten sind oft unablässig.


Unsere Erfahrung ist, dass eine gewisse Qualität auch eine gewisse Summe verlangt. Und siehe da, man stellt fest, dass dann verschiedene Anbieter preislich in Augenhöhe liegen. Ab dem Mittelstand kann die Suche also losgehen.


Die Grundsatzfrage: Massiv oder Holzständer

Nachdem an dieser Stelle eigentlich jeder für sich festgelegt haben sollte, dass eine gewisse Qualität schon irgendwie langfristig Sinn macht, geht es nun um die Grundsatzfrage, ob in massiver Bauweise oder als klassives Fertighaus in Holzständerbauweise gebaut werden soll.

 

Oh oh, der Kampf der Titanen entbrennt. Unendliche Foren diskutieren diese Grundsatzfrage. Jeder gibt seinen Schlauschiss ab und führt die besten, schlausten, gewichtigsten Arugemente auf das Diskussions"Schlachtfeld" und.....verliert. Und auch wir werden mit unserer Meinung gleichenteils verlieren und gewinnen. Wir können nur unseren Entscheidungsweg skizzieren:

 

Fertighaus (Holzständerwerk):

  1. Uns beeindruckt die kurze Bauzeit, aber dennoch muss das "Haus" erst einmal im Werk hergestellt werden.
  2. Ohne Zweifel ist es ein hoch technisiertes Gesamtkonstrukt, welches
  3. im Zusammenspiel sehr gute Energieeffizienzwerte aufweist.
  4. Allerdings haben Trockenbauwände auch ihre Nachteile; zB. Traglast von schweren Möbelstücken, das nachträgliche Ziehen von Kabel ist problematisch und kann die Wärmeeffizienz beeinflussen (gerade in den Außenwänden besteht die Gefahr, schnell mal in die Wärmedämmungsschicht zu bohren/zu schlitzen. Hier entstehen Wärmebrücken = Schimmelgefahr).
  5. Eine Beschädigugn der Hülle kann schnell katastrophale Nebeneffekte haben (Wärmebrücken, Schimmelgefahr).
  6. Verwindungsgefahr, so dass das Haus zu knarren anfängt (haben wir in manchen Musterhäusern festgestellt).
  7. Schallschutz je nach Wandaufbau relativ gering.
  8. Die Langlebigkeit von Fertighäusern soll auf dem gleichen Niveau eines massiven Hauses sein. Der Wiederverkaufswert eines massiven Hauses liegt jedoch nach wie vor höher, als bei einem Fertighaus.
  9. Wer glaubt, dass so ein Haus günstiger ist, liegt falsch. Jedes der vergleichbaren Angebote lag weiter über dem eines Massivhauses.
  10. Die "Beratung" bei allen Anbietern (und es waren eine Menge), war mit Verlaub, alles andere als eine Beratung. Fast immer wurde erstmal der Finanzierungsrahmen auf einem Blatt hingeschmiert und dann der Katalog aufgeklappt. Beratung haben wir bei den Massivhausanbietern anders kennengelernt.

Das Massivhaus, wobei unterscheiden müssen, zwischen einem massiven Fertighaus und einem sogenannten Architektenhaus (eigene Vergabe der Gewerke):

  1. Massiv ist und bleibt nunmal massiv. Wenn ich gegen eine Wand klopfe, dann ist das was anderes, als wenn ich gegen eine Hohlwand klopfe (rein subjektiv). Allerdings macht sich dies (momentan noch) beim Wiederverkaufswert bemerkbar. Ein Haus soll schließlich auch eine Wertanlage sein.
  2. Die Bauzeit ist verhältnismäßig lang und was lange dauert, birgt auch Verzögerungsgefahren.
  3. Allerdings wird bei einem massiven Fertighaus, die Fertigstellung in der Regel garantiert wird.
  4. Dies gilt jedoch ganz und gar nicht für ein Architektenhaus.
  5. Wenn bei einem massiven Fertighaus die Kosten feststehen (Preisgarantie), so sind die Kosten bei einem Architektenhaus unvorhersehbar. Allerdings mit der Möglichkeit, durch Preisvergleich richtig Geld zu sparen.
  6. Unsere eingeholten Angebote für ein massives Fertighaus lagen durchweg unter dem eines vergleichbaren Fertighaues.

Auch wenn wir immer  wieder Angebote von Fertighausanbietern eingeholten haben, haben wir uns schlußendlich für ein massives Fertighaus entschieden. Wer das Rennen gemacht hat und wer überhaupt verglichen wurden, dass könnt ihr im "Januar" lesen.