Dacheindeckung - echte Handarbeit

So plötzlich es mit den Fenstern ging, so "plötzlich" stand auch der Dachdecker parat - und war "not amused". Die Technik hat auch beim Dachdeckerhandwerk keinen Halt gemacht. Nix mehr Hammer am Gürtel... elektrische Nagelmaschine ist angesagt. Und die brauch Power. Und genau diese Power - treffender Weise "Baustrom" genannt - gibt's (noch) nicht, denn die uns zugewiesene Tiefbaufirma Klein aus Köln-Porz hat den uns zugesicherten Bautermin (mal wieder) nicht eingehalten. Konsequenz dieses Umstandes ist der Aufschub der Arbeiten. Und da die W.u.B. Troisdorf natürlich nicht nur 1 Haus baut und die Partnerfirmen eng getaktet und auf die Baustellen verteilt sind, verzögert sich der Spaß direkt mal um angekündigte 3 Wochen. Na toll - das wollten wir doch schon immer mal erleben. Ein echter Bauherr muss mindestens einmal im Leben den Fertigstellungstermin verschieben. Wir befinden uns also in guter Gesellschaft ;)

 
Der geneigte Leser hat sich bestimmt schon gefragt, warum wir hier vom Fensterbau und Dachdecker "plötzlich überrascht" wurden?!
 
Hier setzt unser kleiner Kritikpunkt an:
mehrfach und von (Bau-)Anfang an, haben wir unsere Ansprechpartner bei W.u.B. Troisdorf gebeten, uns frühzeitig mitzuteilen, wann die einzelnen Handwerker eintrudeln. Wir haben nämlich die Vorstellung, dass man partnerschaftlicher, produktiver und entspannter "Dinge" schaffen kann, als wenn man stillschweigend vor sich hin brödelt. Fakt ist nunmal, dass uns diese  *#!$°{##**+~¥#-Tiefbaufirma mit dem Baustrom hat hängen lassen. Strom gab es also nur per Generator (dankenswerter Weise von W.u.B. Troisdorf zur Verfügung gestellt) und/oder von Nachbarn. Hätte wir den Termin des Dachdeckers gewusst, so hätten wir zumindest versuchen können, die Baustromproblematik zu lösen. Was wir jedoch gar nicht witzig finden, ist, wenn auf erneute Thematisierung, Zitate aus dem Vertrag folgen ("...die Einbringung Baustrom erfolgt durch den Bauherren..."). Alzheimer haben wir nämlich nicht - noch nicht - und einer Lösung kommt man so auch nicht näher. Grummelt irgendwie in der Magengegend....
 
Naja......am Ende des Tages war die Dichtfolie drauf - Der Dachdecker hat wohl ordentlich das Hämmerchen schwingen müssen. 
 

...und Deckel drauf.

Endlich und nach unserem nervenaufreibenden "Strombesorgungsdrama" wurden Dachziegel geliefert und der Dachdecker hat in kurzer Zeit den Deckel draufgelegt. Ein paar Dinge fehlen aber noch; die Gauben sind noch nicht fertig.

Ärger mit der Dichtigkeit

Da isser nun; der erste echte Ärger beim Bau. Seit dem 17.08. haben wir unseren Bauleiter darauf aufmerksam gemacht, dass trotz aufgebrachter Dachfolie noch Wasser an den Sparren reinläuft. Und trotz teilweiser Dacheindeckung (an den Gauben rechts und links fehlen noch die Ziegel) sucht sich das Wasser an den Dachsparren den Weg.


Dieser Umstand hält leider weiter an und für uns völlig unverständlich, wurde bereits die Dachdämmung und Dampfsperre eingebracht. Unwillkürlicher Nebeneffekt; die Dämmwolle saugt sich vermutlich gerade so richtig mit Wasser voll. Man weiß es nur nicht genau - man kommt ja nicht mehr dran. Mail ist verfasst, Bilder gefertigt....wir sind gespannt, wie nun reagiert wird.


Der Ärger geht weiter

Mittlerweile ist einige Zeit in Lande gezogen. An immer mehr Stellen zeigen sich Feuchtigkeitsstellen und wie mittlerweile wie gewohnt, erhält man vom Bauleiter der WuB Troisdorf keine Antwort oder Reaktion. Per Zufall hat man sich mal auf der Baustelle getroffen. Offensichtlich war eine Email mit einer Aufzählung diverser (vieler) Mängelpunkte doch mal wert, sich auf der Baustelle nach dem Rechten zu schauen. Wir können in keinster Weise nachvollziehen, warum der Bauherr dauerhaft und wiederkehrend derjenige sein muss, der dem Bauleiter die Mängel aufzeigen muss. Wir stellten die Frage, was denn mit all den Feuchtigkeitsstellen passieren würden, hätten wir selbst es nicht bemerkt. Ohne unsere, offensichtlich nervende Intervention wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit der Trockenbau im Dachgeschoss einfach drüber geschraubt worden. Antwort des Bauleiters: „Das wäre uns ja früher oder später aufgefallen.“ Wohl eher später; so nach 5-15 Jahren, wenn die Herrschaften die Firma verkauft und selbst in der Südsee ungreifbar in der Sonne braten?!?. Was ist das für eine Antwort. Wohl doch nur eine, die nicht gerade von fachlicher Qualität zeugt. Die aktuellen Erfahrung haben uns auch veranlasst ein „Stimmungsbarometer“ zu erstellen. Wir werden das in Kürze einstellen.

 

Lange Rede, kurzer Sinn; die Dampfsperre ist nun mittlerweile an mehreren Stellen aufgeschnitten und das Dämmmaterial zum Trocknen ausgelegt. Wann der Flickenteppich repariert wird, bleibt für uns leider unbeantwortet. Und Schimmel haben wir auch schon (siehe Bilder).

Kein Ende in Sicht

Die Rechnung findet sich schnell im Postkasten ein - bezahlt haben wir jedoch auf Raten unseres Gutachters und Bauanwaltes noch nicht. Irgendwann trudelte dann die lang erwartete EMail ein, in der darum gebeten wird, doch bitte die Rechnung zu begleichen, die da lautet "Fertigstellung der Dacheindeckung".

Höflich haben wir daraufhin geantwortet, dass das Wort "Fertig" ein gewissen Bautenstand impliziert - nämlich fertig und nicht hingefuddelt. Von Handwerkskunst ist nämlich wenig zu sehen gewesen - so das vernichtende Urteil des Gutachters. Ursache des ganzen Ärgers ist das zu tief gesetzte Ablaufrohr der Flachdachgauben, so dass hier keine Dachziegel darunter passen. Für ein Neubau unserer Meinung nach ein No-Go.

 

Wie immer nett meldete sich dann der Geschäftsführer per Mail und bat um einen Ortstermin, bei dem die Dachdecker als auch die Verpützer anwesend sein sollten. Auf die Verpützer habe ich dann verzichtet und mitgeteilt, dass ich keine Lust mehr auf Diskussionen à la "siehte doch auch gut aus" habe.

 

In einer langen Mail habe ich mich mal ausgiebig gegenüber dem Geschäftsführer ausgelassen und neben diversen baulichen Mängeln, die scheinbar schlichtweg nicht vorhandene, interne Kommunikation bemängelt. Lange Rede, kurzer Sinn; es kam zum Ortstermin, der dann ein paar unschöne, wie auch schöne Erfahrungen mit sich brachte:

Denn erst mal schaute mich die illustre Runde mit großen Augen an und wollte mir suggerieren, dass sie überhaupt nicht mein Problem mit den Gauben verstehen würden. Regelrecht frech war hier die Aussage des "neuen" Bauleiters Herrn H., dass sie (W.u.B. Troisdorf) "lediglich für eine Funktionalität sorgen müssten". Meine Antwort daraufhin war, dass "sie in Zukunft dann auch eine Plastikplane über ein Dach werfen könnten - das wäre ja auch wasserdicht". Nachdem ich dann auch die Meinung unseres Sachverständigen mitteilte und nicht locker ließ, lenkte der Geschäftsführer ein und wies seine Leute an, die Wanne der Flachdachgaube zu erhöhen und damit das Ablaufrohr auf eine entsprechende Höhe zu bringen. Ohne das zielführende Tätigwerden des Geschäftsführers würde wir vermutlich schon vorm Kader stehen.

 

ABER: 1 Woche später wurde die Rückseite entsprechend geändert - Vorderseite aber nicht. Wieder eine Mail an den Bauleiter und nun heißt es Abwarten auf die nächste, bestimmt nervenaufreibende Antwort des Bauleiters Herrn H.. Ich unterstelle bereits jetzt, dass man sich aus der Affäre ziehen möchte.

 

Erst nach mehrfacher Mahnung reagierte Herr H.. Die angekündigte Beseitigungsfrist wurde mal wieder um 2 Wochen überschritten. Aber was sind schon zwei Wochen; die Dachdeckerfirma verlässt die Baustelle und.....es bleiben wieder Mängel, die sich vermutlich bis zur Abnahme wacker halten werden.

 

Quantensprung:

Zwischen dem letzten Eintrag und diesem liegen mehrere Wochen dazwischen. Nachdem die Situation mit dem Bauleiter Herrn Hürth zeitweise eskalierte kümmert sich nunmehr der Chef des Hauses Herr M. um uns. Nunja, das Ergebnis ist zwar da aber der Weg war seeehr zähflüssig. Nach mehrfacher Ankündigung, dass die Dachdeckerfirma die letzten Arbeiten erledigt, haben sie es nun endlich Ende Januar geschafft.