Statusänderung

Die Bauabnahme ist für jeden Bauherren eine der wichtigsten Schritte auf dem Weg zu Eigenheim. So auch bei uns. Jedoch haben wir durch viele negativen Erfahrungen der Vergangenheit unsere Antennen leider noch mehr sensibilisieren müssen. Seit Tagen drängt unsere "neuer" Bauleiter Herr H. auf die Abnahme und auch auf unseren Hinweis, dass die Heizung nicht so wirklich funktioniert und die Abnahme somit aus unserer Sicht gefährdet ist, soll der Termin beibehalten werden. Alles mit Hinweis auf die Gewährleistungspflicht von W.u.B. Troisdorf. Da sich aber rechtlich eine Menge für den Bauherren ändert, werden wir den Bau nur dann abnehmen, wenn die Hauptgewerke funktionieren.

 

Und so kam der Tag der Abnahme. Wir sind fassungslos, sprachlos und würden wir es nicht besser wissen, so würde ich von Parkinson reden; ich komme aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Aber was ist passiert?

 

Dass das Vertrauen zu W.u.B. Troisdorf bereits schweren Schaden genommen hat, dürfte dem geneigten Leser mittlerweile aufgefallen sein. Und so haben wir uns am Tag der Abnahme vorab mit unserem unabhängigen Sachverständigen getroffen und haben das Haus begutachtet. Im Großen und Ganzen ist es abnahmefähig, wenn da nicht das große Fragezeichen mit der Heizung wäre. Der Elektriker hat nochmal die Stellmotoren kontrolliert und eigentlich müsste (abgesehen vom noch ausstehenden Hydraulischen Abgleich) die Heizung weitestgehend funktionieren. Doch Pustekuchen; Thermostat auf 30° bewirkt eine minimale Aufwärmung des Bodens.

 

Mit dieser Thematik wird nach Eintreffen des Bauleiters Herrn H. und anfänglichem Rumflaxen die Abnahme gestartet. "Gestartet" ist eigentlich eine treffende Wortwahl, denn es dauert keine 5 Minuten bis der sichtlich genervte Herr H. wie eine Rakete abging. Mit den Worten "vielleicht bin ich etwas dünnhäutig, aber sie gehen mir mächtig auf die Nerven" zündeten die Triebwerke, mit "da steht Herr XY (nämlich ich) cool vor einem und hat immer was zu meckern" qualmte es verdächtig und mit einem gereizten Auf-und-Abgehen und den Worten "Ich habe die Schnauze voll von Ihnen." verabschiedete sich Herr H. kurzzeitig von dieser Welt. Jegliche Unterhaltung war zunächst nicht mehr möglich. Als dann noch auf Vorhalt von Herrn H., dass ich für diverse Eckventile zuständig sei, mein Sachverständigen dies mit ruhigem Ton und Hinweis auf den Vertrag korrigierte und zitierte, dass W.u.B. Troisdorf diese zu liefern hätte, disqualifizierte sich Herr H. durch ständige Unterbrechung, aggressive Grundhaltung und abgleitenden Aussagen gänzlich. Herr H. scheint aber in autogenem Training geschult zu sein, denn für alle Anwesenden erfreulich beruhigte er sich sukzessive und man fand wieder auf ein sachliches Sprachniveau zurück. Kleine Seitenhiebe im Rahmen der Unterhaltung zum Thematik "Anschluss an die Druckleitung" wie z.B. "Man muss Tiefbauer immer nerven"....(meine Augenbraue hob sich - und ich wurde in meiner Erwartungshaltung nicht enttäuscht)..."das können sie doch so gut", durften natürlich nicht fehlen. Hätte mich auch sonst ganz schön unwohl gefühlt.

 

Von einer förmlichen Bauabnahme hat Herr H. auch nicht wirklich was gehört und reagiert äußerst genervt, dass er nun aufgefordert wurde, die Mängel (und dabei nur die Wesentlichen) zu notieren. Vorab hat er bereits von mir eine Email erhalten in der ich meinen "Vorbehalt aller Rechte" gesichert habe.

 

Ich muss aber auch sagen, dass ich es immer wieder gut finde, wenn sich jemand entschuldigen kann. Dies tat Herr H. und meinte, dass er mich total verstehen könnte. Er würde in meiner Situation, mit meinem bisherigen Erfahrungen völlig anders reagieren. Wie? Das weiß ich nun und möchte es ehrlich gesagt nicht erleben. ;-) Schön aber auch, dass er noch sagte, dass "er das alles völlig anders machen würde (als mein alter Bauleiter). So so.....Hmmmmm....

 

Der Abnahmetermin hat aber leider wieder einmal belegt, dass die Wahl unseres Bauträgers ein Fehler war. Wir ahnen schon, dass auch nach der Abnahme und somit in der Gewährleistungsfrist noch einige Überraschungen für uns bereitstehen werden. Thema "Außenputz" steht ja noch aus und unser Bauanwalt wartet mit Interesse. Kommentar zu diesem Thema seitens Herr H. "Die Sch**** interessiert mich nicht" - und findet sich nicht auf der Mängelliste der Abnahme wieder. Unter "Professionell" verstehen wir, externer Gutachter, Sachverständiger und Bauanwalt etwas anderes. Schade.


Selbst Schuld?

Nach Begehung des Objektes haben wir uns schlussendlich in unserem Urvertrauen darauf eingelassen, die Abnahme unter Notierung der Mängel (und dabei nur die Wesentlichen) vorzunehmen. Zur Sicherheit haben wir auf Anraten unseres Bauanwaltes bereits vorab per Email an den Bauleiter unseren "Vorbehalt aller Rechte" gesichert.

 

Ob sich das unter dem Strich als Jahrhundert-Eigentor herausstellt, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass wir uns noch Ende August mit der Fa. Elektriktechnik Karim rechtlich streiten. Wie aus den umfangreichen Erfahrungen nicht anders zu erwarten war, hält sich die W.u.B. gänzlich bedeckt und äußert sich nicht mehr.

 

Ach ja; und zum Thema Heizung, was Herr H. ja "mal gerade eben so" unter den Tisch kehren wollte. Diese war komplett falsch eingestellt, wie sich erst bei der beauftragten Revision durch die Herstellerfirma herausstellte.